(Artikel in der Aargauer Zeitung, 20. März 2024)
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Das Projekt «Doppeltür» will die besondere jüdisch-christliche Geschichte des Surbtals vermitteln. Dahinter stehen eine Stiftung und Verein. Letzterer wird nun zum Publikumsverein.
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Lengnau und Endingen haben eine besondere Geschichte: Die beiden Surbtaler Dörfer waren von Ende 1776 bis 1874 die einzigen Ortschaften in der Schweiz, in denen sich Juden dauerhaft niederlassen und eigene Gemeinden gründen durften. Die Dörfer seien das «Rütli der Schweizer Juden», wie es der Lengnauer Publizist und Mitinitiant von «Doppeltür», Roy Oppenheim, ausdrückte. Diese einzigartige jüdisch-christliche Geschichte will das ambitionierte Projekt Doppeltür vermitteln. Hinter dem Projekt steht seit 2017 der gleichnamige Verein und seit 2022 auch eine Stiftung. Ersterer wird nun zum Publikumsverein, wie es in einer Mitteilung heisst.
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«Die Generalversammlung des Vereins Doppeltür verabschiedete die vorgeschlagene Statutenrevision und ermöglichte damit die Öffnung zum Publikumsverein», so die Mitteilung. «Das Projekt befindet sich auf Kurs.»
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Bereits bei der Gründung des Vereins Doppeltür war in den Statuten festgehalten, dass der Verein nach der Gründung der Stiftung Doppeltür ein Publikumsverein wird. Mit der überarbeiteten Fassung werden gemäss Mitteilung zum einen die Öffnung des Vereins und zum anderen vereinfachte Abläufe gewährleistet. An der vor kurzem in Lengnau durchgeführten Generalversammlung sei der vorgeschlagenen Statutenrevision zugestimmt worden.
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Esther Girsberger zur Präsidentin gewählt
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Ab sofort können nun auch Privatpersonen sowie Institutionen und Firmen als Mitglieder aufgenommen werden. «Mit dieser Öffnung können die Ziele von Doppeltür – Nutzung des einmaligen Kulturerbes im Surbtal zur Förderung der Auseinandersetzung mit aktuellen Gesellschaftsthemen wie Toleranz und Integration – von vielen mitgetragen werden», lässt sich Stiftungsratspräsident Lukas Keller in der Mitteilung zitieren.
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Die Generalversammlung wählte zudem den Vorstand des Vereins Doppeltür. Esther Girsberger übernimmt das Präsidium, Lukas Keller ist Vizepräsident. Weitere Vorstandsmitglieder sind Jules Bloch, Jonathan Kreutner, Roy Oppenheim, Jacques Picard und Beat Walti.
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Der Verantwortungsbereich des Vereins umfasst den Betrieb des Zentrums und des Jüdischen Kulturwegs sowie Veranstaltungen und Sonderausstellungen. Die gemeinnützige Stiftung Doppeltür ist für die Projektstrategie sowie Projektentwicklung, die Ausstellungsinhalte, die Immobilien, das Fundraising und die Beziehungen zur öffentlichen Hand zuständig.
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Der Verein Doppeltür will die jüdisch-christliche Geschichte des Zusammenlebens im Surbtal einem breiten Publikum zugänglich machen sowie beispielhaft für gesellschaftliche Fragen der Gegenwart und Zukunft anregen. Herzstück ist dabei das geplante Begegnungszentrum in Lengnau. Das Vermittlungsprojekt entsteht mit Unterstützung des Kantons Aargau sowie der breiten Öffentlichkeit.
- Link zum Artikel: https://www.aargauerzeitung.ch/aargau/zurzibiet/doppeltuer-verein-ist-jetzt-fuer-alle-offen-ld.2596337
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