Der Verein Doppeltür hat an seiner gestrigen Generalversammlung beschlossen, ein historisches Doppeltürhaus im Surbtal zu erwerben. Damit kommt das Vermittlungsprojekt Doppeltür einen wichtigen Schritt weiter. Mit dem Haus erhält das Projekt ein Zentrum und Herzstück, welches das christlich-jüdische Zusammenleben in früheren Zeiten erlebbar macht. Dieser Meilenstein geht einher mit der Professionalisierung der Vereinsstrukturen.
An zentraler Lage im aargauischen Lengnau kann der Verein Doppeltür eine historische Liegenschaft erwerben. Der Verein will das einzigartige, historische Erbe, sowie das Zusammenleben von Juden und Christen in den Dörfern Lengnau und Endingen im Surbtal sichtbar und erlebbar machen. Im 18 und 19. Jahrhundert wurde die jüdische Bevölkerung der Schweiz gezwungen, sich ausschliesslich im Surbtal niederzulassen. In der Folge entwickelte sich ein Neben und Miteinander von Christen und Juden – Tür an Tür. Davon leitet sich der Name des Projekts Doppeltür ab. Mit dem Erwerb des Doppeltürhauses stellt der Verein wichtige Weichen für die Zukunft.
Doppeltür fördert Dialog und Kultur
Die Liegenschaft, in direkter Nähe zur Synagoge und zum Dorfzentrum, nimmt eine wichtige Funktion ein. Das Haus soll das Herzstück des Projekts bilden. Die Nutzungsmöglichkeiten der Liegenschaft sind vielfältig. Besucher sollen die Möglichkeit erhalten, den damaligen Alltag von Christen in einem Doppeltürhaus zu erleben. Weitere Räume sollen Platz für Vorträge, Kleinkonzerte und Ausstellungen bieten. Lukas Keller, Präsident des Vereins, freut sich, dass die historische Liegenschaft an zentraler Lage erworben werden konnte: “Dem Projekt wird damit der entscheidende Schwung verliehen, um es zum Erfolg zu bringen.“ Die bereits breite Unterstützung in der Gesellschaft, bei der öffentlichen Hand und bei den Institutionen wird mit diesen Perspektiven nochmals weiterwachsen.
Vereinsstrukturen werden für die Zukunft fit gemacht
In Zukunft werden eine Geschäftsstellenleiterin und ein Projektleiter die Geschicke des Vereins professionell führen. Mit Valérie Arato Salzer, die auch Kulturbeauftragte des Schweizerischen Israelitischen Gemeindebundes SIG ist, konnte die Leitung der Geschäftsstelle des Vereins in kompetente Hände gelegt werden. Die Projektleitung übernimmt Beat Heuberger, der langjährige Erfahrung in umfangreichen und erfolgreichen Kulturprojekten mitbringt. Die inhaltliche Weiterentwicklung des Projektes sowie dessen Umsetzung und die Sicherstellung der Finanzen sind in der kommenden Zeit die zentralen Aufgaben.
Der Verein Doppeltür stellt damit die Weichen für eine vielversprechende Entwicklung des Vermittlungsprojektes. Es ist ein Projekt aus der Geschichte für die Gegenwart und wegweisend für die Zukunft.